Janusz Korczak – eine Pädagogik und eine Vision für heute?
Schülerinnen und Schüler führen als Multiplikatoren durch Ausstellung über
Janusz Korczak
Ein wenig aufgeregt, sehr motiviert und engagiert erwarteten Schülerinnen und Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums Wolfsburg und des Phoenix Gymnasiums Wolfsburg-Vorsfelde am 25.01.2023 die ersten Besucherinnen und Besucher die Jugendlichen als Multiplikatoren durch eine Ausstellung über den polnisch-jüdischen Pädagogen Janusz Korczak begleiten wollten.
Der Kinderarzt Korczak, der ab 1912 in Warschau Waisenhäuser leitete, zeichnete sich durch eine Pädagogik aus, die das Kind mit seinen Rechten und Bedürfnissen, mit seiner Menschenwürde in den Mittelpunkt stellt. Er entwickelte Selbstverwaltungsregeln, die mit dem Ziel einer „demokratischen Erziehungsgemeinschaft“ erprobt wurden. Dazu gehörte zum Beispiel ein Heimparlament, in welchem die Kinder als Abgeordnete wählen und demokratische Strukturen erlernen konnten. 1942 ging er mit seinen 200 Waisenkindern im Lager Treblinka in den Tod, obwohl ihm von der SS angeboten worden war, fortzugehen.
Die Schülerinnen und Schüler der beiden Gymnasien wurden an drei Nachmittagen von Mitgliedern der Demokratie-Werkstatt e.V. und der Leiterin der J. Korczak Gesellschaft Deutschland Prof. A. Maluga via ZOOM in den Räumen der liberalen jüdischen Gemeinde als Peer Guides geschult, um ihr Wissen auf Augenhöhe an ihre Schulgemeinschaft weiterzugeben. Auf diese Weise leisten sie einen wertvollen Beitrag zum Demokratielernen und sind selbst Teil der Partizipation von Schülerinnen und Schülern am Gemeinschaftsleben. Die Ausstellung in Form von Roll-Up-Plakaten wird im Februar/März am Albert-Schweitzer-Gymnasium und am Phoenix Gymnasium von Klassen der Schulen besucht werden können. „Informieren Sie uns bitte, wenn wieder solch ein Projekt angeboten wird“, so eine Schülerin nach der Ausstellungseröffnung.
Die Demokratie-Werkstatt e.V. bietet auf Anfrage weitere Multiplikatoren Schulungen von Schülerinnen und Schülern oder auch Erwachsenen für andere Schulen, BBS oder Kirchen an (Kontakt Dimitri Tukuser – d.tukuser@gmx.de).
A. Kabteni